Ich hatte festgestellt, dass dieser Mann doch ganz anders war als ich! Früher hatte ich das Gefühl, dass wir gut miteinander reden konnten. Bald jedoch entdeckte ich, dass wir oft eine total andere Sprache benützten. Dabei meine ich nicht nur Deutsch und Englisch! Was war los? Warum konnten wir uns nicht mehr verstehen, wo es früher so gut klappte? Inzwischen wissen wir, dass diese Erfahrung in vielen Ehen ganz normal ist. Männer und Frauen sind tatsächlich sehr verschieden und nicht zuletzt in der Art, wie sie miteinander kommunizieren.
Diese Tatsache zu verstehen, hilft uns, es nicht so persönlich zu nehmen, wenn der Partner unverständlich reagiert, und wir können besser damit umgehen. Zum Beispiel gab es immer wieder eine Situation in unserer jungen Ehe, wo ich ein Problem oder eine Sorge mit Arthur zu besprechen begann. Ich wollte zunächst einfach nur mein Herz ausschütten und, dass er dabei zuhört. Aber nach ein paar Sätzen hat er angefangen, mir Rat zu geben, wie ich mein Problem lösen könnte. Ich war total frustriert! Ich wollte in dem Moment keine Lösung, sondern nur ein hörendes Ohr oder manchmal eine Schulter zum Weinen.
Als wir dieses wiederkehrende Muster erkannten, haben wir eine Lösung gefunden. Ich habe gelernt, Arthur auf solche Gespräche richtig vorzubereiten, damit er gut zuhören kann. Jetzt warne ich ihn vorher indem ich sage: „Arthur, ich möchte gerne etwas mit dir besprechen. Es hat nichts mit dir zu tun, und du hast nichts falsch gemacht. Ich brauche auch keinen Rat von dir. Ich muss nur etwas loswerden und würde mich freuen, wenn du Zeit hast, mir zuzuhören.“ Er kann dann ganz entspannt zuhören und sich auf mich konzentrieren, weil er weiß, dass sonst nichts von ihm erwartet wird und dass er weder sich noch mich verteidigen muss.
Es gibt natürlich auch Gespräche, wo es um etwas geht, das uns beide betrifft. Dort haben wir gelernt, in der Kommunikation gibt es zwei wichtige Fertigkeiten, die man berücksichtigen soll: Erstens, seine eigenen Gedanken, Gefühle, und Wünsche klar ausdrücken, damit der Partner die Botschaft versteht. Zweitens, aktiv zuhören, wenn der Partner redet, und nicht nur auf das gesprochene Wort zu achten, sondern auch auf die Körpersprache und den Tonfall (die letzten beiden prägen die unterschwellige Botschaft).
Wenn gegenseitiges Verständnis das Hauptziel in der Kommunikation ist, dann müssen sich beide Seiten bemühen. Hilfreiche Fragen dazu sind zum Beispiel: „Habe ich dich richtig verstanden?“, oder das Gehörte kurz in eigenen Worten zusammenfassen: „Ich höre dich sagen …“ Arthur und ich haben entdeckt, dass es ganze Aufmerksamkeit erfordert, erfolgreiche Gespräche zu führen. Aber es lohnt sich, denn eine gute Lösung ist es nur dann möglich, wenn sich beide verstanden fühlen.
Gute Kommunikation ist der Schlüssel zu einer gelingenden Beziehung! Aber es gibt noch etwas, das genauso wichtig ist! Jedes Paar braucht regelmäßige Zeiten, wo sie keine Probleme wälzen, sondern zu zweit Dinge unternehmen, gemeinsame Erlebnisse genießen, und einfach miteinander „unterwegs“ sind. In dieser entspannten „Zeit zu zweit“ können sie leichter ihre Seele voreinander aufmachen, und über ihre tieferen Gefühle z. B. Freude und Traurigkeit, Hoffnungen und Ängste austauschen. Nur dann werden sie erfolgreich miteinander reden können, wenn ein ernstes Gespräch dran ist. Ich fühle mich Arthur besonders nahe, wenn er mit mir über seine Gedanken, Gefühle und Träume redet. Ebenso wenn ich meine Herzensanliegen mit ihm teile, und er aktiv zuhört und Interesse zeigt, dann fühle ich mich so richtig geliebt. Und wenn zwei sich gut verstehen, dann ist (fast) alles möglich.