Er: „Schatz, weißt Du, dass es an der Zeit ist, unser Mittagessen zu bereiten? Ich würde Dir gern dabei helfen.“ (Augenhöhe)
Sie: „Schon wieder essen! Wir haben doch gerade erst (um 8 Uhr) gefrühstückt.“ (Selbsterhöhung)
Er: „Aber es ist schon 13 Uhr, und es dauert doch alles seine Zeit.“ (noch Augenhöhe)
„Immer ist es dasselbe, dass Du die Zeit vergisst!“ (Fremdherabstufung)
Sie: „Du bist immer wieder so gemein zu mir und denkst nur an Dich! (Fremdherabstufung)
Er: „Und Du vergisst immer wieder die Zeit! Die Uhr sagt eben, dass es schon lange her ist, als wir miteinander gefrühstückt haben.“ (Selbsterhöhung)
Sie: „Ich will ja pünktlich sein.“ (Selbstherabstufung)
„Du bist eben im Umgang mit der Zeit genauer und konsequenter.“ (Fremderhöhung)
Was geschieht hier eigentlich?
Denken wir an eine Wippe: einer ist immer oben, der andere dann zwangsweise unten. Mit genug Schwung kann diese Situation sich schnell verändern. Dann ist der andere oben und der erste lässt den Partner einfach „verhungern“.
Unser Ehealltag bietet solche Situationen:
Was bist du bereit aus Liebe zu Jesus loszulassen?
Was bist du bereit aus Liebe zu Jesus zu verändern?
Was bist du bereit aus Liebe zu Jesus zu geben?
Warum können wir anhand dieser Situation von Gott lernen?
In Lukas 15 wird uns in einem Gleichnis Gottes väterliche Art vor Augen gehalten.
Wir erfahren, dass es neben den hier geschilderten Haltungen eine weitere gibt, nämlich die „Augenhöhe“. Es geht in dem Kapitel der Bibel um einen Sohn, der sein Erbe vorzeitig fordert und dann anschließend großzügig verschleudert. Als er nichts mehr hat, erinnert er sich an seinen Vater. Er beschließt, zurückzukehren und sich als Knecht zu bewerben. Aber der Vater nimmt ihn wieder als Sohn auf.
Schauen wir uns diesen Dialog genauer an:
Sohn: Gib mir! (Hochstatus)
Vater teilt das Erbe auf. (Augenhöhe)
Sohn geht los. (Hochstatus)
Vater bleibt zurück und macht weiter seine Arbeit. (Augenhöhe)
Sohn kehrt heim und will Knecht werden. (Tiefstatus)
Vater nimmt ihn als Sohn auf. (Augenhöhe)
Wenn wir in der Bibel nach Gottes Art forschen, entdecken wir immer wieder diese Augenhöhe zwischen IHM und uns.
Als Ehepaar miteinander reden und dabei diese Haltung bewahren, hilft uns, einander besser und mit der gebührenden Wertschätzung zu begegnen.